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10.05.1994
Partielle Sonnenfinsternis


Ort: Marineehrenmal in Laboe
Zeit: 18.00 - 20.00 MEZ
Instrumente: 20 cm Newton f=1200 mm auf Regulus-Montierung
Sonnenfilter: Objektivfolienfilter
Okulare: 40 mm Ortho (30 x), 12.5 mm Ortho (96 x) und 6 mm Ortho (200 x)
Kamera: Revue SC 3


Am 10. Mai 1994 war von Europa wieder eine partielle Sonnenfinsternis zu beobachten. Mit einem Bedeckungsgrad von etwa 32 Prozent für Schleswig-Holstein war diese Finsternis ein schönes Ereignis! Die GvA Gruppe Kiel plante eine Beobachtung an einem Ort, wo auch die Chance auf einem gewissen Zulauf besteht.

Außerdem war eine gemeinsame Beobachtung mit dem Planetarium Kiel geplant. Als Ort wurde schließlich Laboe ausgewählt. Dort gab es sogar die Möglichkeit, direkt oben auf dem Laboer Ehrenmal zu beobachten!

Der Neumond sollte sich gegen 18.37 Uhr MEZ vor die Sonnenscheibe schieben. Gegen 19.30 Uhr MEZ war dann der maximale Bedeckungsgrad mit etwa 32 Prozent erreicht. Da um 20.05 Uhr MEZ Sonnenuntergang war, heißt das, dass die Sonne noch verfinstert untergeht - ein bestimmt eindrucksvoller Anblick!

Am frühen Abend fuhren wir nach Laboe und luden unsere Teleskope aus. Wir von der GvA hatten beschlossen, nicht auf dem Ehrenmal zu beobachten, sondern unten an der Promenade zu bleiben, da hier die Hoffnung besteht, dass auch eine Menge Leute auf uns aufmerksam würden. Ich baute ebenfalls meinen 20 cm Newton auf, legte den Objektivsonnenfilter vor das Fernrohr und stellte die Sonne ein. Das Wetter war herrlich und der Himmel wunderbar blau! Erstklassige Bedingungen also. Nach und nach kamen auch eine Menge Leute dazu.

Gegen 18.37 Uhr MEZ sah man wie der Neumond langsam die Sonnenscheibe anknabberte. Viele Leute hatten sich inzwischen hier versammelt und standen um unsere Teleskope herum. Immer wieder gab ich Interessierten Einblick in das Okular meines Teleskops. Zwischendurch nahm ich das Okluar immer mal ab und steckte schnell meine Kamera ans Teleskop um einige Aufnahmen zu machen.


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18.37 MEZ mit Revue SC 3 am 20-cm Newton f6 fokal (links)
19.02 MEZ mit Revue SC 3 am 20-cm Newton f6 fokal (rechts)

© Mario Lehwald


Gegen 19.30 Uhr MEZ war der maximale Bedeckungsgrad erreicht. Noch schnell einige Fotos zwischendurch, und dann wieder beobachten und zeigen. So langsam kam die Sonne in die Nähe des Horizontes und verfärbte sich rötlich. Im Teleskop wurde sie immer schwächer. Wenig später war sie so stark abgeschwächt, das ich probierte, den Objektivfilter abzunehmen, da ich kaum noch was sah im Fernrohr. Es war zwar danach etwas hell, aber zum Fotografieren mit 1/1000 Sekunde reichte es doch!

Die Sonne kam so tief, dass ich das Wasser der Kieler Förde mit im Okular sah - ein eindrucksvoller Anblick! Es war der beste des ganzen Abends. Jetzt machte ich eine Aufnahme nach der nächsten und kurz nach 20 Uhr MEZ verschwand die Sonne dann unter dem Horizont. Die Beobachter vom Planetarium, die auf dem Ehrenmal standen, sahen die Sonne noch einige Minuten länger als wir - auch das war eindrucksvoll! Dann bauten wir langsam unsere Teleskope ab und zum Abschluss ging ich noch einmal ans Wasser und fotografierte den sich mittlerweile rot verfärbten Abendhimmel.


sofi_19940510c.jpg    sofi_19940510d.jpg

19.30 MEZ mit Revue SC 3 am 20-cm Newton f6 fokal (links)
19.56 MEZ mit Revue SC 3 am 20-cm Newton f6 fokal (rechts)

© Mario Lehwald

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