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28.01.2011
Beobachtungsabend Sternwarte Kronshagen


Ort: Sternwarte Kronshagen
Zeit: 19.30 - 22.00 MEZ
Instrumente: 15 cm Refraktor in der Sternwarte 1 Kronshagen


Schon einen Tag vorher, am Abend des 27. Januar 2011 war es klar. Da es der vierte Donnerstag im Monat war, hatten wir an diesem Abend unseren Astrostammtisch im Bürgerhaus Kronshagen. Dort wurde beschlossen den Stammtisch zeitig zu beenden, um anschließend in die Sternwarte Kronshagen zu fahren und dort das neue Teleskop, einen 12-Zoll Meade ACF-SC mit 30,5 cm freier Öffnung und 305 cm Brennweite (f/10), auf die neue Montierung (eine Alt-7-AD mit FS-2-Steuerung) zu setzen und das "First-Light" zu erleben.

Gegen 21 Uhr brachen wir auf zur Sternwarte. Ich fuhr noch schnell zu Hause vorbei, und packte meinen Weitwinkel-Feldstecher (7 x 35) und meine selbstgebaute LED-Lampe mit wahlweise Rot- oder Gelblicht ein. Als ich bei der Sternwarte ankam, war das Teleskop schon aus dem Astrokabinett getragen und in die Sternwarte 2 auf die Montierung gesetzt worden. Die Abbildung der Sterne hatte allerdings nicht so richtig überzeugt - sie waren eher matschig als scharfe Punkte. Aber der Orionnebel M 42 war richtig hell und seine Abbildung faszinierte.

Nach etwa einer Stunde war das First-Light beendet. Es wurde beschlossen, sich am nächsten Abend noch einmal gegen 19.30 an der Sternwarte zu treffen, wenn es wieder klar sein sollte.

Am Nachmittag des nächsten Tages, Freitag den 28. Januar 2011, war es immer noch sehr klar. Die Sonne schien und es war kalt. Ich fuhr kurz vor Sonnenuntergang an den Stadtrand und machte eine Fotoserie des winterlichen Sonnenunterganges und der anschließenden Abenddämmerung. Als ich wieder zu Hause war, war eine Email vom Verein herumgegangen, dass ab 19.30 Uhr wieder an der Sternwarte beobachtet werden soll.

Ich packte am Abend meinen Weitwinkel-Feldstecher, die selbstgebaute Lampe und meinen Ordner mit einer Datenliste der hellsten Sterne ein. Kurz nach 19.30 Uhr kam ich bei der Sternwarte an. Dieses Mal war auch die Sternwarte 1 von Hubert Paulus geöffnet. Wir sahen in seinem 15 cm Refraktor zunächst den Orionnebel M 42 an. Es fiel auch anderen auf, dass die Abbildung der Sterne in dem Refraktor sehr scharf und punktförmig war, im Gegensatz zu dem neuen Teleskop in der Sternwarte 2.

Auch im 15 cm Refraktor war der Orionnebel recht hell und das Trapez aus den vier bekannten Sternen in seinem Innern sehr gut zu sehen. Nach etwas längeren Beobachten sagte Hubert Paulus, dass er sogar noch zwei weitere Sterne im Trapez sehe: Einen ganz deutlich zwischen zwei Sternen und den zweiten extrem schwach direkt neben einen anderen Stern. Ich sah nach längerem Hinsehen auch den zweiten Stern. Es waren die Komponenten E und F im Trapez oder Theta Orionis. Es war nicht nur sehr klar, sondern die Luft schien auch sehr ruhig zu sein, was wegen des Hochdruckeinflusses gut möglich war.

Anschließend fragte ich, ob wir nochmal Rigel einstellen können. Ich sah sofort den schwachen Begleitstern dicht neben Rigel. Dieser Anblick des schwachen Begleitsterns neben den strahlend hellen Rigel ist immer wieder faszinierend. Danach kam noch der Weihnachtsbaumsternhaufen NGC 2264 zum Zuge, der Lieblingssternhaufen von Hubert.

Gegen 22 Uhr wurde dann der Sonderbeobachtungsabend beendet. Später sah ich noch ein Foto vom Zentralbereich des Orionnebels an, das vom Weltraum-Teleskop Hubble gemacht wurde. Und tatsächlich: Man sah dort im Trapez zwei weitere Sterne. Um sie zu sehen, muß man aber schon Glück haben.


trapez.gif

Das Trapez im Orionnebel im 15 cm Refraktor
mit den zwei zusätzlich erkannten Sternen (Komponenten E und F)
© Mario Lehwald

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