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Der Mond


Der Mond ist der natürliche Satellit der Erde und gleichzeitig ist er auch der uns nächste Himmelskörper. Für den astronomisch interessierten ist der Mond das wohl lohnenswerteste Beobachtungsobjekt; kann man doch schon mit dem bloßem Auge auf seiner Oberfläche Einzelheiten sehen!

Für viele Hobbyastronomen ist er dagegen nur ein Störenfried, da sein Licht den Himmel derart aufhellt, dass die Beobachtung schwacher Objekte kaum möglich ist. Auch gilt er oft als langweiliges Anfängerobjekt und gelegentlich hört man Ausdrücke wie "Säufersonne". Dem ist aber nicht so! Das auch die Mondbeobachtung eine ernsthafte Sache und alles andere als Anfängerkram ist, beweist die Gruppe der Berliner Mondbeobachter, die sich schon seit vielen Jahrzehnten mit der Mondbeobachtung und Mondforschung beschäftigt.

Und auf öffentlichen Sternwarte hat die Beobachtung des Mondes einen großen Vorteil gegenüber den anderen Objekten: Man sieht immer etwas! Auf Sternwarte werden die Besucher oft von den Deep-Sky-Objekten enttäuscht, wenn sie statt bunter Hubble-Bilder nur schwache, kaum erkennbare Lichtfleckchen in den großen Teleskopen sehen. Und gerade dann führt der Blick zum Mond zu einer Entschädigung und oft zu großem Erstaunen.


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Mondaufgang an einen lauen Sommerabend
© Mario Lehwald


Ich finde die Mondbeobachtung und die Geologie seiner Oberfläche sehr interessant. Kann man doch sehr viele geologische Formationen auf seiner Oberfläche selber live am Teleskop sehen, was z. B. beim Mars nicht möglich ist! Daher habe ich über den Mond viele Seiten aufgebaut, wo das wichtigste zusammengefaßt ist. Weiterhin habe ich zu dem tollen Freewareprogramm Virtual Moon Atlas eine kleine Anleitung erstellt.

Die Wissenschaft vom Mond gliedert sich in zwei Hauptbereiche: Die Selenologie beschäftigt sich mit der Entstehung und der Entwicklung sowie dem Aufbau des Mondes und den Vorgängen an seiner Oberfläche. Die Selenografie beschäftigt sich mit der Kartografierung der Mondoberfläche und der Erstellung von Mondkarten.

In der Bevölkerung ist der Mond neben der Sonne und den Sternen das bekannteste astronomische Objekt. Bei zahllosen Freizeitaktivitäten unter klarem Himmel ist der Mond ein stiller Begleiter, auf dessen Wiederkehr man sich verlassen kann!

In 27,2 Tagen umkreist der Mond auf seiner Bahn die Erde. Im Verhältnis zur Erde hat der Mond schon eine enorme Größe, mit 3.476 Kilometern Durchmesser erreicht er 27 Prozent der Erdgröße. Aufgrund der erheblich kleineren Mondmasse von nur 1/81 der Erde ist seine Anziehungskraft auch erheblich geringer. Ein 100-kg-Gewicht würde auf dem Mond nur 17 kg wiegen.


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Der Vollmond
© Mario Lehwald


Wegen der geringen Anziehungskraft kann der Mond auch keine Atmosphäre dauerhaft festhalten. Da der Mond keine Atmosphäre besitzt, liegen die Temperaturen auf seiner Tagseite bei +130 Grad C und sinken auf der Nachtseite wegen der fehlenden Atmosphäre schlagartig auf unter -170 Grad C ab. Daher gibt es auf dem Mond auch kein flüssiges Wasser. Immer wieder gab es Meldungen über vermutetes Wassereis, welches sich in den Tiefen einiger Krater befinden sollte. Dies ist aber nie bestätigt worden. Wegen der fehlenden Atmosphäre kann man von der Erde aus direkt auf die Mondoberfläche blicken. Auf ihr gibt es eine Reihe interessanter geologischer Formationen.

Der Mond ist die einzige außerirdische Welt, die bis jetzt von Menschen betreten wurde. Insgesamt sechsmal landeten Menschen auf ihm. Zahlreiche Mondsonden haben ihn umkreist. In den letzten Jahren ist die Monderforschung durch unbemannte Sonden wieder zunehmend aktuell geworden. Die wichtigsten Sonden und Missionen habe ich in chronolgischer Reihenfolge unter Erforschung zusammengestellt.

Öfters hört man immer wieder von einem kleinen Mißverständnis, nämlich das auf den Aufnahmen der Apollomissionen am schwarzen Mondhimmel keine Sterne zu sehen sind. Viele meinen das kann nicht sein. Doch, es kann! Der Grund sind die kurzen Belichtungszeiten. Wer einmal versucht, den Sternenhimmel nachts zu fotografieren, braucht dazu schon Belichtungszeiten von einigen Sekunden, damit die Sterne überhaupt auf dem Film erscheinen. Auf dem Mond wurden wegen der im vollen Sonnenlicht hell erstrahlenden Oberfläche viel kürzere Belichtungszeiten von nur Bruchteilen einer Sekunde benutzt, so wie man es bei Tagaufnahmen bei uns auch macht. Diese Belichtungszeiten sind aber viel zu kurz, um Sterne abzubilden!



Die wichtigsten Daten des Mondes
mittlere Entfernung von der Erde 384.401 km
größte Entfernung von der Erde 406.700 km (Apogäum)
kleinste Entfernung von der Erde 356.400 km (Perigäum)
mittlere Bahngeschwindigkeit 1,02 km/Sek.
Bahnneigung gegen Ekliptik 5° 08′ 43"
Exzentrizität der Bahn 0,0549
Äquatodurchmesser 3.476 km
Umlaufszeit um die Erde, siderisch 27,3216 Tage (von Stern zu Stern)
Umlaufszeit um die Erde, synodisch 29,53059 Tage (von Neumond zu Neumond)
Umlaufszeit von Perigäum zu Perigäum 27,55455 Tage (Anomalistischer Monat)
Umlaufszeit von Knoten zu Knoten 27,21222 Tage (drakonitischer Monat)
Umlaufszeit eines Knotenpunktes 18,61 Jahre (Saroszyklus)
Umlaufszeit des Perigäums 8,85 Jahre
Rauminhalt (Erde = 1) 0,020
Masse (Erde = 1) 0,012
mittlere Dichte 3,342 g/cm3
Schwerebeschleunigung a. d. Oberfläche 1,622 km pro Sekunde
Rotationszeit 27,322 Tage
Temperatur auf der Tagseite +130° C
Temperatur auf der Nachtseite -170° C bis -185° C
Neigung Mondäquator gegen Ekliptik 1° 32,5′
Neigung Mondäquator gegen Bahnebene 6° 41′
kleinster scheinbarer Durchmesser 29,4′ (bei Erdferne 406.700 km)
größter scheinbarer Durchmesser 33,5′ (bei Erdnähe 356.400 km)
scheinbare Helligkeit des Vollmondes -12.55 mag
mittlere Geschwindigkeit am Himmel 33′ pro Stunde
Libration in Länge 7° 54′ (von der Erde aus gesehen)
Libration in Breite 6° 54′ (von der Erde aus gesehen)
sichtbare Mondoberfläche von der Erde 59 Prozent
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