Am 14. Tag nach Neumond ist fast Vollmond. Genau genommen fehlt noch ein winziges Stück. Den exakten Zeitpunkt kann man z. B. in einem astronomischen Jahrbuch oder dem Freewareprogramm Virtual Moon nachsehen.
Der Mond 14,69 Tage nach Neumond (02.04.2007, 21.15 MEZ)
Aufrechte (Norden ist oben) und seitenrichtige Darstellung
© Mario Lehwald
Das Sonnenlicht fällt jetzt sehr steil auf die Mondoberfläche und es sind keine Schattenwürfe mehr zu erkennen. Daher ist die Zeit des Vollmondes zur Beobachtung von Mondformationen auch die ungünstigste! Dennoch kann man einige Dinge auch und gerade bei Vollmond besonders gut beobachten.
So lassen sich z. B. die hellen Strahlen, die von vielen Kratern ausgehen, am besten bei Vollmond beobachten. Der auffälligste Strahlenkrater ist Tycho. Seine Strahlen erstrecken sich über die halbe von der Erde aus sichtbare Mondoberfläche. Auch die Krater Kopernikus und Kepler verfügen über ein helles Strahlensystem. Bei diesen Strahlen handelt es sich um Auswurfmaterial, welches bei der Entstehung der Krater weggeschleudert wurde.
Daneben gibt es noch viele andere Krater, die über ein Strahlensystem verfügen. Wer einmal genauer hinsieht wird bald feststellen, dass diese Strahlen nicht immer gleichmäßig in alle Richtung weglaufen, also unsymmetrisch sind! Bestes Beispiel dafür ist der Krater Proclus am Ostrand des Mare Crisium. Sein Strahlensystem ist deutlich asymmetrisch was anzeigt, dass der Brocken, der diesen Krater erzeugt hat, nicht von oben, sondern ziemlich schräge aus etwa südwestlicher Richtung kommend eingeschlagen ist.
Vollmondbild mit Namen der Mondmeere
Aufrechte (Norden ist oben) und seitenrichtige Darstellung
© Mario Lehwald
Auch die unterschiedlichen Helligkeiten der Mondformationen lassen sich besonders bei Vollmond beobachten. Das hellste Objekt auf der Mondoberfläche überhaupt ist der Krater Aristarchus.
Reizvoll ist es auch, bei Vollmond zu probieren, Krater und Berge ganz nahe am Mondrand mit hohen Vergrößerungen auszumachen, die man dann unter einer sehr flachen Blickwinkel von der Seite sieht!
Eine Landschaft im Vollmondlicht
© Mario Lehwald
Weiterhin lassen sich mit einer auf einem Stativ montierten Kamera und Belichtungszeiten zwischen 10 und 30 Sekunden gut Landschaften im Vollmondlicht ablichten! Besonders im Winterhalbjahr, wenn der Vollmond hoch am Himmel steht, und die ganze Landschaft vom Mondlicht wie übergossen scheint, sind solche Aufnahmen sehr lohnend. Wie man sieht, kann man auch bei Vollmond eine ganze Menge machen!
Langbelichtete Aufnahme (20 Sekunden) im Vollmondlicht
(Aschberg am 11. Oktober 1992)
© Mario Lehwald
Dieser Anblick zeigt sich in einem Refraktor (Linsenteleskop) ohne Verwendung eines Zenitprismas oder in einem Spiegelteleskop nach Newton. Das Bild steht auf dem Kopf (Norden ist unten), ist aber seitenrichtig.
Der Mond 14,69 Tage nach Neumond (02.04.2007, 21.15 MEZ)
Umgekehrte (Norden ist unten) seitenrichtige Darstellung
© Mario Lehwald
Namen der Mondformationen am Terminator
Umgekehrte (Norden ist unten) seitenrichtige Darstellung
© Mario Lehwald
Dieser Anblick zeigt sich in einem Refraktor (Linsenteleskop) mit Verwendung eines Zenitprismas. Das Bild ist richtig herum (Norden ist oben) aber seitenverkehrt.
Der Mond 14,69 Tage nach Neumond (02.04.2007, 21.15 MEZ)
Aufrechte (Norden ist oben) aber seitenverkehrte Darstellung
© Mario Lehwald
Namen der Mondformationen am Terminator
Aufrechte (Norden ist oben) aber seitenverkehrte Darstellung
© Mario Lehwald