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Stephen Hawking


* 8. Januar 1942
+ 14. März 2018

Stephen Hawking wird oft als "zweiter Einstein" bezeichnet. 1963 wurde bei ihm ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) diagnostiziert, eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Ärzte sagten ihm, er hätte nur noch wenige Jahre zu leben. Seitdem saß er im Rollstuhl. Dennoch wurde Hawking 76 Jahre alt. Sein bekanntestes Buch war "A Brief History of Time" (Eine kurze Geschichte der Zeit). Ich habe dieses Buch im Jahr 1991 bekommen und es bald darauf von Anfang an durchgelesen. Aus anderen Büchern erfuhr ich später mehr über Hawkings Vergangenheit, als er noch gesund war.


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Stephen Hawking
Quelle: Wikipedia
Als Public Domain gekennzeichnet (NASA)



Der Steuermann

Im Jahr 1962 hatten sich acht Mitglieder der Rugbymannschaft des University College in Oxford zusammengetan und warteten auf ihren Collegekahn auf den ersten Einsatz. Auch David Filkin war dabei. Neben der Gruppe fiel bald ein Junge auf, der sich von den anderen unterschied: Er trug einen Blazer, eine große Hornbrille und einen Strohhut.

Das war Stephen Hawking, der Steuermann des Bootes. Während der Trainingsfahrten saß er am Steuer und brüllte seine Befehle. Beim darauffolgenden Rennen trieb Stephen mit seinem eisernen Willen die Mannschaft sehr stark an und steuerte das Boot so geschickt, dass es weit vorne lag und die Mannschaft schließlich hinter der Ziellinie erschöpft zusammenbrach.

Am nächsten Tag ging das Rennen weiter. Die Mannschaft wollte die Strapazen des letzten Tages durch Stephen nicht noch einmal durchmachen und sorgte gleich zu Beginn des Rennens dafür, dass das Boot von einem anderen Boot gerammt wurde, womit für sie das Rennen beendet war. Stephen Hawking mußte sehr enttäuscht darüber gewesen sein, soviel Mühe wie er sich gegeben hatte.

Nach dem Studium ging David Filkin zum BBC in das Fernsehgeschäft. Stephen Hawking ging nach Cambridge und promovierte dort in theoretischer Physik. Bald erkrankte Stephen Hawking an Amyotrophe Lateralsklerose und ihm bestand ein progressiver Verlust seiner Muskelkontrolle bevor. Die Ärzte sagten ihm, er hätte nur noch wenige Jahr zu leben. Stephen mußte nun sein weiteres Leben im Rollstuhl verbringen und nach einem Luftröhrenschnitt verlor er auch noch die Stimme. Mit Hilfe eines Computers und eines Sprachsynthesizers, der auf seinem Rollstuhl montiert war, konnte er sich weiterhin mit anderen verständigen. Das konnte er bald sehr geschickt und aus einer Datenbank stellte er recht zügig häufig verwendete Wörter und Redewendungen zusammen.

Mit welcher Entschlossenheit er sich über seine körperlichen Einschränkungen hinwegsetzte und dann noch derartig hohe wissenschaftliche Leistungen erbrachte, verlangt den allerhöchsten Respekt. Stephen entschloss sich, das Universum auch den Laien zugänglich zu machen und schrieb sein bekanntestes Werk "Eine kurze Geschichte der Zeit". In diesem Buch verzichtete er auf Mathematik und Formeln. Nur die bekannte Formel von Einstein E = mc2 benutzte er in diesem Buch.

Dieses Buch legte ich mir im Mai 1991 zu und las es von Anfang an durch. Die musikalische Begleitung dazu war meist "Magnetic Fields" und "Oxygene" von Jean Michael Jarre. Selbst 27 Jahre später ist das Buch immer noch interessant und ich sehe ab und zu hinein.


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Der Autor beim Lesen des Buches "Eine kurze Geschichte der Zeit"
Hier im Jahr 2018, wo das Buch immer noch interessant ist
© Mario Lehwald


Das Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit" war lange Zeit auf Platz 1 der Bestsellerlisten und wurde sogar im Fernsehen erwähnt. David Filkin war Leiter der Abteilung Wissenschaft und Film beim BBC Fernsehen und auf der Suche nach einem neuen Projekt. Er entschloss sich schließlich Stephen Hawking aufzusuchen, 30 Jahre nachdem sie gemeinsam im Ruderboot gesessen haben.

David Filkin betrat das Gebäude in Cambridge mit etwas unbehaglichen Gefühlen, denn schließlich war Stephen bei seiner letzten Begegnung mit ihm noch völlig gesund gewesen. Doch Stephen nahm ihm sofort jegliches Unbehagen und forderte Filkin auf, sich neben ihn zu setzen, damit er sehen konnte, was Stephen an seinem Bildschirm am Rollstuhl eintippte. Am Ende des Gespräches hatte Stephen unmißverständlich klargemacht, dass er an keiner Sendung mehr Interesse hat, die nach Motto "genialer Verstand im verkrüppelten Körper" aufgemacht war. Er wollte, dass die Wissenschaft im Vordergrund steht und David Filkin erklärte sich damit einverstanden.

David Filkin war von dieser Aufgabe fasziniert. Sie war viel faszinierender als irgendwelche anderen Dinge, die er beim BBC tat. Filkin ließ sich frühzeitig pansionieren um die Sendungen zu produzieren und gleichzeitig ein Buch zu schreiben. Es gab Fragen: Wie ist das Universum entstanden und wie ist es aufgebaut? Warum sind wir überhaupt hier? Jedesmal wenn man eine Antwort gefunden hat, kamen neue Fragen dazu. David Filkin ging also wieder unter der Führung von Stephen Hawking in das Boot und sie trieben in den kosmischen Ozean hinaus. Aber dieses Mal entschied sich Filkin die Reise bis zum bitteren Ende durchzuhalten.

Von Stephen Hawking habe ich noch weitere Bücher, z. B. "Das Universum in der Nußschale". Dieses Buch habe ich im Jahr 2003 als Abschlußgeschenk für meine Tätigkeit im Rechenzentrum des Universitätsklinikum Kiel bekommen. Im Herbst 2003 habe ich es komplett durchgelesen, allerdings werden einige Dinge etwas oberflächlich und nur am Rande beschrieben. Trotzdem sind viele interessante Dinge in diesem Buch enthalten. Was mich z. B. damals begeistert hat war Hawkings Vermutung, dass eventuell Informationen aus höheren Raumdimensionen auf den Rand dieser Raumregion kodiert sein könnten, die zwei Dimensionen weniger aufweist. Ein Beispiel dafür ist ein Hologramm, wo dreidimensionale Rauminformationen auf eine zweidimensionale Fläche kodiert sind. Hawking spricht daher auch vom holografischen Prinzip.


A Tribute to Stephen Hawking

Kurz nach dem Tod von Stephen Hawking liefen zahllose Meldungen über die sozialen Dienste im Internet. Ich habe zum Tod von Stephen Hawking ein kleines Video erstellt, mit eigenen Bildern und Ausschnitten aus dem POSS von Sky-Map, die ich für dieses Video verwenden durfte, und dazu Musik von Heiko Heidemeyer.



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