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Sirius


Im Winterhalbjahr dominiert Sirius der Hauptstern im Sternbild großer Hund am südlichen Himmel. Mit einer scheinbaren Helligkeit von -1,46 mag ist Sirius der hellste Fixstern am gesamten Himmel. Nur von den Planeten wird er an Helligkeit noch übertroffen.


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Das Sternbild großer Hund mit dem hellen Stern Sirius
Karte erstellt mit Stellarium
© M. Lehwald


Im Spätwinter und Frühling ist Sirius der erste Stern, der in der Abenddämmerung sichtbar wird. Mit einem exakt justierten und fest montierten Teleskop kann man ihn nach Teilkreisen sogar am Taghimmel einstellen.

Sirius wird auch als Hundsstern bezeichnet. Etwa Ende August erscheint Sirius am Morgenhimmel kurz vor Sonnenaufgang (heliaktischer Aufgang). In der Zeit, wo Sirius erstmals am Morgenhimmel erscheint, ist oft auch die größte Hitze des Jahres, woher auch der Ausdruck "Hundstage" stammt.


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Sirius in der winterlichen Abenddämmerung
© M. Lehwald


Sirius ist so hell, weil er uns erstmal recht nahe steht. Nur 8,6 Lichtjahre trennen uns von Sirius. Damit gehört er zu den nächsten Sternen in der Umgebung der Sonne.

Sirius leuchtet in einem bläulichen Licht und hat die Spektralklasse A1. Damit ist er deutlich heißer als die Sonne, denn die Temperatur an seiner Oberfläche liegt bei 9.900 Kelvin. Insgesamt leuchtet Sirius 25mal heller als unsere Sonne. Würde er sich in einer Entfernung von 10 Parsec oder 32,6 Lichtjahren befinden, hätte er immer noch eine Helligkeit von 1,4 mag.


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Größenvergleich Sirius A und B mit der Sonne
© M. Lehwald


Sirius ist ein Hauptreihenstern und fusioniert Wasserstoff zu Helium. Sirius ist mit einem Alter von etwa 240 Millionen Jahren noch ein sehr junger Stern. Der Durchmesser von Sirius ist 1,7mal so groß wie der der Sonne. Sirius hat etwa doppelt soviel Masse als die Sonne. Er wird sein Wasserstoffvorrat deutlich schneller verbrauchen als die Sonne. Nach etwa 1 Milliarde Jahre wird der Wasserstoff zu Helium umgewandelt sein und Sirius sich zu einem roten Riesen ausdehnen.


Der Begleiter Sirius B

Dem deutschen Astronom Friedrich Bessel fiel 1844 auf, dass Sirius keine gradlinige, sondern eine schlangenförmige Eigenbewegung am Himmel zeigt. Irgendetwas scheint Sirius ins Taumeln zu bringen. Bessel schloß daraus auf einen Begleitstern, der Sirius in etwa 50 Jahren umkreisen soll. Allerdings hat ihn damals niemand im Teleskop gefunden.

Im Jahre 1862 prüfte Alvan Graham Clark eine Objektivlinse mit einem Durchmesser von 47 Zentimetern an Sirius. Dabei sah er einen schwachen Begleitstern dicht an Sirius, welcher der vermutete Siriusbegleiter war.

Der Siriusbegleiter wird als Sirius B bezeichnet und der Hauptstern als Sirius A. Sirius B befindet sich etwa 5 Bogensekunden von Sirius A entfernt, was schon ein kleines Teleskop gut trennen kann. Allerdings hat Sirius B eine scheinbare Helligkeit von nur 8,6 mag, womit der Helligkeitsunterschied zwischen ihm und Sirius A mehr als 10 Größenklassen beträgt! Daher ist Sirius B auch nur in großen Teleskopen zu sehen, weil er einfach von Sirius A völlig überstrahlt wird.


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Den Siriusbegleiter sieht man nur in großen Teleskopen
© Mario Lehwald


Sirius B leuchtet 10.000mal schwächer als Sirius A. Er hat die Spektralklasse DA2 und seine Oberflächentemperatur liegt bei 25.200 Kelvin. Damit ist Sirius B deutlich heißer als Sirius A. Warum ist Sirius B aber dann so lichtschwach?

Der Grund dafür ist, dass Sirius B winzig klein ist. Er ist nur knapp so groß wie die Erde! Sirius B ist ein Weißer Zwerg. Er ist das Endprodukt eines Sterns, der etwa fünfmal mehr Masse als die Sonne hatte, womit er auch massereicher als Sirius A war. Je mehr Masse aber ein Stern hat, desto verschwenderischer geht er mit seinem Wasserstoffvorrat um. So dehnte sich Sirius B schon 100 Millionen Jahre nach seiner Entstehung zu einem roten Riesen aus. Seine äußeren Schichten wurden als Sternenwind abgeblasen und übrig blieb der innere Kern - ein Weißer Zwerg.

Die beiden Sterne Sirius A und B umkreisen sich in etwa 50 Jahren, wie es Friedrich Bessel schon vorausgesagt hatte. In Wirklichkeit kreist nicht Sirius B um Sirius A, sondern beide Sterne umkreisen einen gemeinsamen Schwerpunkt.

Im Jahr 1994 hatten Sirius A und B die größte Annäherung auf ihren Bahnen, die man auch als Periastron bezeichnet. Die beiden Sterne standen zu diesem Zeitpunkt 8 Astronomische Einheiten auseinander, das sind 1,2 Milliarden Kilometer. Das Apastron wird im Jahr 2025 erreicht, wenn die beiden Sterne ihren größten Abstand voneinander mit 31 Astronomischen Einheiten oder 4,7 Milliarden Kilometer erreichen. Von der Erde aus gesehen schwankt der Abstand von Sirius A und B zwischen 3,1 und 11,9 Bogensekunden.


Daten von Sirius


Katalogbezeichnungen
Beyer: α Canis Maioris
Flamsteed: 9 Canis Maioris
Bonner-Durchmusterung: BD -16° 1591
Bright-Star Katalog: HR 2491
Henry-Draper Katalog: HD 48915
SAO-Katalog: SAO 151881
Hipparcos: HIP 32349
Weitere Namen: GJ 244, FK5 257, LHS 219


Sirius allgemein
Rek. 2000: 06 45 08,9
Dek. 2000: -16 42 58
Parallaxe: 0,379"
Radialgeschwindigkeit: -8,5 km/sec
Eigenbewegung Rek.: -0,546" pro Jahr
Eigenbewegung Dek.: -1,223" pro Jahr
Entfernung: 8,6 Lichtjahre


  Sirius A Sirius B
Scheinbare Helligkeit: 1,46 mag 8,6 mag
Absolute Helligkeit: 1,43 Mag 11,43 Mag
Farbindex U-B: -0,05 -1,03
Farbindex B-V: 0,00 -0,12
Spektralklasse: A1Vm DA2
Leuchtkraft: 25 x Sonne 0,027 x Sonne
Masse: 2,12 x Sonne 0,98 x Sonne
Radius: 1,71 x Sonne 0,00864 x Sonne
Temperatur Oberfläche: 9.900° Kelvin 25.200° Kelvin
Rotation: unter 5,5 Tage ?
© Copyright: 1998-2023 Mario Lehwald
www.andromedagalaxie.de