Am sommerlichen Nachthimmel steht halbhoch im Süden das Sternbild Adler. Der Hauptstern α Aquilae heißt Altair. Er bildet gleichzeitig die untere Spitze des bekannten Sommerdreiecks.
Das Sternbild Adler mit dem hellen Stern Altair
Karte erstellt mit Stellarium
© Mario Lehwald
Mit einer scheinbaren Helligkeit von 0,7 mag gehört Altair zu den hellsten Sternen am Himmel. Mit einer Entfernung von 16 Lichtjahren ist Altair ein recht naher Stern, gewissermaßen einer der Nachbarn der Sonne.
Aufgrund seiner Nähe hat Altair eine recht hohe Eigenbewegung. In etwa 2.500 Jahren verschiebt er sich am Himmel um eine Vollmondbreite.
Altair
Ausschnitt aus dem POSS (60 x 60′)
Quelle: Digitized Sky Survey
Altair ist ein Hauptreihenstern der Spektralklasse A7, womit sein Licht weiß ist. Mit einer Oberflächentemperatur von 7.800 Kelvin ist Altair deutlich heißer als die Sonne. Seine Masse beträgt das 1,7 fache der Sonne.
Wegen der größeren Masse geht Altair mit seinem Wasserstoffvorrat verschwenderischer um als die Sonne, wodurch die Lebensdauer von Altair auch deutlich kürzer ist. Sie beträgt etwas mehr als 1 Milliarde Jahre. Altair ist nach Schätzungen erst wenige 100 Millionen Jahre alt.
Größenvergleich Altair mit der Sonne
© M. Lehwald
In etwas weniger als 1 Milliarde Jahre wird Altair seinen Wasserstoffvorrat verbraucht haben, und sich zu einem roten Riesen aufblähen. Anschließend wird er pulsieren und dabei seine äußeren Schichten in den Raum abstoßen. Übrig bleibt sein kleiner innerer Kern, der als Weißer Zwerg noch lange Zeit weiterexistieren wird.
Genau wie Wega rotiert Altair sehr schnell um seine eigene Achse. Es gibt dazu verschiedene Angaben, die Werte schwanken zwischen 6 und 10 Stunden für eine Rotation. Durch die rasche Rotation ist Altair deutlich abgeplattet. Würde Altair noch ein wenig schneller rotieren, wären die Fliehkräfte so groß, dass Altair auseinanderreißt.
In dem Film "Alarm im Weltall" oder "Forbidden Planet" landet das Raumschiff C57D auf den Planeten Altair 4, der um den Stern Altair kreist. Es soll dort nach Überlebenden des Raumschiffes Bellerophon suchen, das dort vor 20 Jahren gelandet ist. Die Crew von C57D wird von dem Roboter Robby empfangen, der sie in das Haus von Dr. Morbius bringt, der dort mit seiner Tochter Altaira lebt. Sie sind die einzigen Überlebenden.
Die Crew des Raumschiffes Bellerophon wurde nach Aussage von Dr. Morbius von einem unsichtbaren Ungeheuer umgebracht. Er und seine Frau waren dagegen immun gewesen. Seine Frau verstarb später eines natürlichen Todes. Dr. Morbius hat sich auf dem Planeten Altair 4 mit allem was er braucht eingerichtet, und daneben den bemerkenswerten Roboter Robby selbst gebaut.
Katalogbezeichnungen | |
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Beyer: | α Aquilae |
Flamsteed: | 53 Aquilae |
Bonner-Durchmusterung: | BD +8° 4236 |
Bright-Star Katalog: | HR 7557 |
Henry-Draper Katalog: | HD 187642 |
SAO-Katalog: | SAO 125122 |
Hipparcos: | HIP 97649 |
Andere Bezeichnungen: | GJ 768, LHS 3490 |
Altair | |
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Rek. 2000: | 19 50 46,9 |
Dek. 2000: | +08 52 06 |
Scheinbare Helligkeit: | 0,76 mag |
Absolute Helligkeit: | 2,21 Mag |
Farbindex U-B: | 0,09 |
Farbindex B-V: | 0,22 |
Parallaxe: | 0,194" |
Radialgeschwindigkeit: | -26 km/sec |
Eigenbewegung Rek.: | 0,536" pro Jahr |
Eigenbewegung Dek.: | 0,385" pro Jahr |
Entfernung: | 16 Lichtjahre |
Spektralklasse: | A7V |
Leuchtkraft: | 11 x Sonne |
Masse: | 1,7 x Sonne |
Radius: | 1,7 x Sonne |
Temperatur Oberfläche: | 7.800° Kelvin |
Rotation: | 6 bis 12 Stunden |